sozialpalast - MONTAGE
Tanz und Theater in Münster Kinderhaus im Bündnis mit:
Jugendsalon des Begegnungszentrum Kinderhaus e.V.
balkan:biro e.V.
sozialpalast MONTAGEim Jugendsalon des BGZ-Kinderhaus e.V. am Sprickmannplatz in Münster-Kinderhaus, vom 05.06. bis 01.07.2023: Tanz, Theater, Bühnenbild, Malerei, Kostüme und Maske, Emotion und Disskusion über Freundschaft und Mobbing.
Ab den Sommerferien sind wir 10 Tage lang wieder dort, 8 Stunden pro Tag, immer von 13 bis 21 Uhr: wir tanzen, singen, schneidern, malen und proben für ein grosses Theaterstück mit Präsentationen am 29.06./30.06 und 01.07.2023 auf dem Sprickmannplatz.
Schon in den Tagen zuvor, ab dem 22.06. sind wir jeden Tag ab 13 Uhr auf dem Platz und bauen dort unsere Bühne! Kommt vorbei, seid dabei...
Das Projekt sozialpalast - MONTAGE wird gefördert durch das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ // „tanz + theater machen stark“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verwaltet vom Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. in Berlin – dem Dachverband der freien darstellenden Künste in D.
"Fast ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland wächst in einer materiell oder sozial schwierigen Situation auf.
Fehlt es den Eltern an Geld oder formaler Bildung, sind ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe in Deutschland eingeschränkt.
Ihnen Zugänge zu den vielfältigen Angeboten kultureller Bildung zu ermöglichen, sodass sie künstlerisches Arbeiten kennenlernen und ausprobieren können, ist das Ziel des Programmes „Kultur macht stark.
Bündnisse für Bildung“. „tanz + theater machen stark“ ist Teil davon." (BFDK)
Wir sind in einem Bündnis mit:
Jugendsalon des Begegnungszentrum Kinderhaus e.V.
balkan:biro e.V.
Fotos: Yara Thünken
MONTAGE...?
unsere Methode!
Den Weg bis zur Show sehen wir als die eigentlich wertvolle
künstlerische Arbeit, nämlich in der Entwicklungsmethode der Montage.
Zusammen mit der künstlerischen Leitung und Gastkünstlerinnen und nah an der Lebensrealität der Teilnehmerinnen wollen
wir eine genreübergreifende Projektarbeit in Gang setzen, die in den Sommerferien innerhalb von 10
Tagen, in intensiver, ganztägiger Gruppenarbeit von täglich 8 Stunden umfänglich umgesetzt werden soll.
Dabei haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit in der Wahl diverser Ausdrucksformate wie
Performance/Tanz, Gesang, Darstellung, (Bühnen)-Bild, Kostüm und Textilgestaltung, Video/Ton und Sound zu experimentieren,
entwickeln, proben, formen schliesslich zu inszenieren und zu zeigen.
Nah an der Lebensrealität der
Teilnehmerinnen heisst: im Besonderen familiäre Sorgen, Leistungsdruck und sozialer Druck in der
Schule und im Umfeld, im Speziellen: Marginalisierungserfahrungen, Rassismuserfahrungen,
Bleiberechtsfragen, Angst vor Abschiebeszenarien, auch Fragen der (trans)kulturellen Identität, der
Genderidentität, aber auch natürlich Zukunfstträume, Wünsche nach sicheren und selbstbestimmten
Räumen, all diese Themen würden wir gerne aufnehmen, soweit wie gewünscht verarbeiten und auch
nach aussen im künstlerischen Ausdruck zeigen und vermitteln.
Ob und wie zu Form und Ausdruck gefunden werden kann, entscheiden die Teilnehmerinnen selbst unter künstlerischer Anleitung und
Führung im geschützen Rahmen der Projektarbeit im Jugendsalon und Atrium, schliesslich aber ganz
zentral und prominent auf dem Viertelplatz.
Dazu wollen wir konkret einen großen Bühnenanhänger 6m x
2,50m Fläche und 3m Höhe für 10 Tage auf dem Sprickmannplatz parken. Diesen wollen wir bis zur
künstlerischen Bühnenreife aufbauen, gestalten, bemalen, bekleben, besprühen behängen und
bearbeiten. Diese Kunstbühne soll 10 Tage lang bereits ein Ausstellungsobjekt der Projektarbeit sein und
im Viertel deutlich sichtbar werden.
Wohin die "Montage" uns schliesslich führt, ist offen: wird es ein
Musical, wird es ein Experiment theatraler Fragmente, wird es eine Showeinheit diverser Solo- und
Gruppenperformances, was wird vermittelt, was wird transportiert, was inszeniert...?
In den Sommerferien konnten wir täglich 8 Stunden im Freien auf
dem Platz arbeiten, um die Einheit künstlerischer
Darstellung mit Bühnenbild inkl. Show zu entwickeln.
Mit einem ganztägigen Angebot, der eine tägliche, regelmässige Tagestruktur ohne Ablenkung vorgab, konnten wir diese besonders produktive
künstlerische Arbeit als "Work in Process" mit den Teilnehmerinnen realisieren.
Fotos: Yara Thünken
TERMINE
Jugendsalon, Sprickmannplatz und mobil im Stadtteil | ||
Impulstage | ||
Mo., | 05.06. | 15:00 bis 19:00 |
Di., | 06.06. | 15:00 bis 19:00 |
Mi., | 07.06. | 15:00 bis 19:00 |
Do., | 08.06. | 15:00 bis 19:00 |
Di., | 09.06. | 15:00 bis 19:00 |
Orientierungstage | ||
Mo., | 14.06. | 15:00 bis 19:00 |
Di., | 15.06. | 15:00 bis 19:00 |
Mi., | 16.06. | 15:00 bis 19:00 |
Ferienintensivtage mit Präsentationen | ||
Mo., | 22.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Di., | 23.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Mi., | 24.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Do., | 25.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Fr., | 26.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Mo., | 27.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Di., | 28.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Mi., | 29.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Do., | 30.06. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Fr., | 01.07. | 13:00 bis 21:00 Uhr |
Förderung:
Im Rahmen des Programms Tanz + Theater machen stark des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Wir sind in einem Bündnis
mit Kunst, Jugendarbeit und Kulturarbeit:
Jugendsalon des Begegnungszentrum Kinderhaus e.V.
balkan:biro e.V.
Die Jugendarbeit des Begegnungszentrum Kinderhaus setzt sich aus 2 verschiedenen Bereichen zusammen:
Einmal aus der offenen Jugendarbeit auch OKJA oder ganz einfach „Offene“ genannt, welche im Jugendsalon am Sprickmannplatz (dem offenen Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene) angeboten wird und der Aufsuchenden Jugendsozialarbeit auch AJSA oder umgangssprachlich „Streetwork“ genannt, welche sich im ganzen Stadtteil abspielt.
Wir am Sprickmannplatz in der Schleife in Kinderhaus:
In der sogenannten "Schleife" im Stadtteil Kinderhaus im Norden Münsters, leben Menschen aus
sehr unterschiedlichen Millieus und (Zuwanderungs-)Regionen, was einen hohen Diversitätsgrad
zeigt, aber auch soziale Spannungen erzeugt. Zentral ist der Sprickmannplatz mit seinen
soziokulturellen Begegnungsorten BGZ e.V., seinem Jugendsalon und dem Kulturverein Atrium. Neben alteingesessenen
bürgerlichen Einfamilienhausstrukturen wohnen nebenan, in sozialen Hochbauten aus den
1970er Jahren rund um den Sprickmann viele zugewanderte Familien aus unterschiedlichen
Herkunftsregionen zusammen: Westbalkan und Kosovo, Türkei, Syrien, Irak, Afghanistan,
Albanien, Russland, Somalia und Eritäer. Das Stadtteilzentrum am Sprickmannplatz ist eine
versteckte, eher nachbarschaftlich genutze Lage, neben dem grossen Kinderhauser Zentrum am
Idenbrockplatz.
Die Lebensrealität der meisten Familien ist geprägt von steigenden Mieten und
steigenden Lebenshaltungkosten, Arbeitslosigkeit, Marginalisierung, Benachteiligung in Bildung
und gesellschaftlicher Teilhabe, sowie im speziellen geprägt von konkreten Bleiberechtsfragen.
In den letzten Jahren wird der Druck in den Sozialraum erhöht, durch Verdrängungsprozesse
aufgrund steigender Mieten und stadtentwicklerischer Aufwertungen. Die Schleife wird nun auch
bewohnt von jungen studentischen Bewohnerinnen und neuzugezogenen jungen Familien etwa
in angrenzenden neuen Wohnquartieren, was eine neue soziale Dynamik erzeugt.
ROLAND ERFURT ist für die OKJA im Jugendsalon der Ansprechpartner. Roland ist das Urgestein des Jugendsalons und leitet hier den offenen Treff.
Jugendsalon des Begenungzentrum Kinderhaus e.V.
balkan:biro ist ein interdisziplinäres Netzwerk von WissenschaftlerInnen, JournalistInnen und Kulturschaffenden, das sich als Schaltstelle eines Gedanken- und Wissensaustauschs zwischen den Länder des Balkan und des übrigen Europas versteht.
Wir organisieren Veranstaltungen und Diskussionen, schreiben Analysen und Reportagen und führen thematische Studienreisen durch.
Mit unseren Publikationen und Aktivitäten wollen wir eine Brücke schlagen zwischen akademischer Forschung, Journalismus und Öffentlichkeit.
In Münster vor Ort: Katrin Schnieders
Geboren 1978 , Studium der Sozialpädagogik in Münster, seit 2015 tätig als Streetworkerin. Als freiberufliche Filmemacherin und Aktivistin realisierte sie eine Vielzahl von Videoprojekten, u.a. zu den Themen Flucht, Migration und Antiziganismus. In Kooperation mit dem Roma Verein VAKTi in Belgrad-Zemun/Serbien und L`ARTichaut, Marseille organisiert sie transnationale Jugendbegegnungen. Erste Vorsitzende von balkan:biro e.V. und zuständig für den Bereich Projekte.
balkanbiro e.V.
Tanz und Theater mit
PENELOPE ABAGA AYINGONGO a.k.a. SKUFF BARBIE
IVANKA SINANI
Ein wichtiges Merkmal des Projekts ist die Arbeit "von Betroffenen für Betroffene" von intersektionaler Diskriminierung und Marginalisierung. Sowohl in der Projektleitung, als auch in der Workshop- und Kursleitung haben wir einen Pool von diversen Künstler_innen. Gemeinsame Erfahrungen mit den Themen Rassismus, Asyl- und Bleiberechtsfragen, Ausgrenzung, Klassismus, aber auch eigene familiäre Bezüge und Sprachen oder Hinterfragungen von Geschlechterrollen erleichtern den Kontakt zu ähnlich betroffenen Kindern und Jugendlichen, insbesondere zu schwarzen und of Color Girls und jungen Frauen*.
Ivanka Sinani, lebt selbst in Kinderhaus, ist selbst eine Romni, fand bereits 2022 im Projekt "sozialpalast
- On Tour" konstanten Kontakt zu 12 Girls und jungen Frauen insbesondere aus Romafamilien in der
Schleife in Kinderhaus. In den Räumen des Jugendsalon des BGZ e.V. haben wir nun in 2023 mit dem
neuen Projekt "sozialpalst - Montage" etwa 20 Teilnehmer_innen, genderoffen, für eine "künstlerische
Arbeit im Prozess" gewinnen, den wir als "Montage" bezeichnen.
Penelope Abanga Ayingongo a.k.a. SKUFF BARBIE ist eine Multikünstlerin mit einem breitem künstlerischen BIPoC -Netzwerk in Münster
und Umgebung. Penelope ist in Kinderhaus am Sprickmannplatz aufgewachsen, in Münster wuchs und reifte sie zu einer Bühnenkünstlerin heran und steht als SKUFF BARBIE mitlerweile bundesweit beachtet auf der Rap-Bühne.
Förderung:
Im Rahmen des Programms Tanz + Theater machen stark des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung