sozialpalast
MUSIK CONVOY - HIP HOP HURRAY! 2017
Ein interdisziplinäres und transkulturelles Kunstprojekt
mit einem LKW als offene Bühne und Gestaltungsraum!
Mit Livemusik, Graffiti, Streetart, Performances...
sozialpalast hat 2016 das Kunstprojekt MUSIK CONVOY im Münsterland umgesetzt. In Anlehnung an den Musik Convoy des WDR aus den 80er Jahren, tourte der sozialpalast MUSIK CONVOY durch 10 Städte im Münsterland.
Dabei ist der sozialpalast – LKW offene Bühne, vielfacher Gestaltungsraum und zentraler Gegenstand des Projekts.
Zusammen mit Einrichtungen der offenen Jugendarbeit wurde mit den Jugendlichen vor Ort je ein Festivaltag mit eigenen Bands plus Rahmenprogramm organisiert.
Aus den Erfahrungen dieser Tour entstand die Idee zur Konzentration auf die integrative, interkulturelle Projektarbeit von und mit Jugendlichen.
Da diese Arbeit i.d.R. angesiedelt ist bei Einrichtungen der offenen, städtischen Jugendarbeit, konnten wir bereits Kontakte knüpfen und wollen diese in Kooperation mit den beiden Essenern Brüdern Kefaet und Selamet Prizreni der Künstlergruppe ROMA.ART.ACTION und deren Workshop-Model Hip Hop Hurray! fortführen.
Sie bieten bereits heute schon ihre Workshops für Jugendliche of Color und andere in Deutschland, speziell in NRW an.
Mit dieser Arbeit nahmen sie auch auf sehr beeindruckende Weise am 07.10.2016 beim sozialpalast MUSIK CONVOY 2016 in Münster-Kinderhaus teil.
Das Besondere an diesem Projekt ist die Workshoparbeit der Prizrenis als Betroffene von
Bleiberechtsfragen und Rassismus in Deutschland, also eine Arbeit "von Betroffenen für Betroffene", was
einen spürbar guten Zugang zu Jugendlichen mit diesem Erfahrungshintergrund ermöglicht.
Mit sozialpalast MUSIK CONVOY – HIP HOP HURRAY! werden wir Münsters Stadtteile Kinderhaus und Coerde und die Provinz des Münsterlandes bespielen.
Damit wollen wir interkulturell ausgerichtet den Jugendlichen die Möglichkeit bieten, den öffentlichen Raum ihrer Stadt interdisziplinär zu gestalten: Mit Malerei, Streetart, Graffiti und natürlich unterschiedlichen Formen von Performance und Livemusik.
Mit insgesamt 6 Orten: MS-Kinderhaus - Rheine - Oelde - Lüdinghausen - Rhede - MS-Coerde , bespielen wir zweimal Münster und je eine Stadt der vier Kreise des Münsterlandes (Kreis Steinfurt, Kreis Warendorf, Kreis Coesfeld und Kreis Borken).
Im Workshop Hip Hop Hurray! sollen die Jugendlichen bereits im Vorfeld an das Projekt gebunden werden,
mit dem Ziel auf der LKW-Bühne zu performen.
In den Workshops werden die Jugendlichen auf kreativem Weg für Themen wie Gewalt, Diskriminierung, Rassismus, Ausgrenzung und Intoleranz sensibilisiert.
Häufige Lebensrealitäten der Jugendlichen und deren Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung, aber natürlich auch
mit Diskriminierung in Deutschland, sollen im Workshop thematisiert und können auf kreativem Weg
verarbeitet werden.
Und der Workshop will die Bedeutung von Hip Hop frei machen von Sexismus,
Chauvinismus und Komerz. Hip Hop soll von den Jugendlichen erfahrbar sein, als eine kreative,
selbstbewusste und achtsame Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Umwelt.
HIP HOP HURRAY!
Workshops
Dance & Lyrical Coaching
Hip Hop kann zum Abbau von Rassismus und Intoleranz beitragen und hilft Jugendlichen durch das Schreiben von Texten, Tanz und dem fließen lassen der eigenen Kreativität und Emotion, ihre Umwelt produktiv zu verarbeiten und anzusprechen.
Mit dem Know How aus 20 Jahren, sowohl als Künstler als auch als Tänzer in der Hip Hop Szene, haben wir das Konzept „Hip-Hop Hurray“ entwickelt um Jugendlichen die Werte dieser Kultur und Szene näher zu bringen. Dieses Konzept wurde bereits mehrere Male erfolgreich umgesetzt. Bspw. In Kooperation mit UNICEF Innovations-Lab im Kosovo und mit Workshops mit deutschen Organisationen und Institutionen, wie z.B. dem Festspielhaus Hellerau (Dresden).
ROMA.ART.ACTION
Hip Hop Hurray, PDF
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TERMINE
für Workshops Hip Hop Hurray! und SHOW vom MUSIK CONVOY
Workshops Hip Hop Hurray! von 16:00 bis 20:00 Uhr
SHOW vom MUSIK CONVOY von 20:00 bis 22:00 Uhr
in Münster-Kinderhaus
Workshops: 04.09./06.09.
im Jugendsalon, Sprickmannstraße 3, 48159 Münster
SHOW: 08.09. // Sprickmannplatz
Co: BGZ/Jugendsalon
in Rheine
Workshops: 05.09./07.09.
im Café Elsbeth, Darbrookstraße 17, 48431 Rheine
SHOW: 09.09. // Pfarrer-Bergmannshof-Platz
Co: Jugendwerk Rheine e.V.
in Oelde
Workshops: 11.09./13.09.
im Theater Alte Post, Bahnhofstr. 27, 59302 Oelde
SHOW: 15.09. // Marktplatz
Co: Alte Post/Jugendwerk für die Stadt Oelde e.V.
in Lüdinghausen
Workshops: 12.09./14.09.
im Jugendräume Exil, Seppenrader Straße 5, 59348 Lüdinghausen
SHOW: 16.09. // Borg 1
Co: Jugendräume Exil
in Rhede
Workshops: 18.09./20.09.
im Jugendhaus "Gönni", Kettelerstraße 7, 46414 Rhede
SHOW: 22.09. // Rathausplatz
Co: Jugendwerk Rhede e.V.
in Münster-Coerde
Workshops: 19.09./21.09.
im coerde mittedrin, Hamannplatz 11 - 12, 48157 Münster
SHOW: 23.09. // Hamannplatz
Co: AWO Jugend
MUSIK CONVOY
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über
ROMA.ART.ACTION
R.A.A ist eine Initiative, die im musikalisch, pädagogischen Sektor in der Stadt Essen – bundesweit und Grenzen überschreitend tätig ist.
Kefaet Prizreni, Johannes Speck,
Selami Prizreni, Sebastian Ohsmer,
Hikmet Prizreni, Jana Bergfort
Kastanienallee 20
45127 Essen
Call:017631589755
roma-art-action.com
info@roma-art-action.de
facebook.com/pages/Roma-Art-Action/
Kefaet und Hikmet sind im Kosovo und Selami in Deutschland geboren. Die Brüder sind hier aufgewachsen,
haben in Deutschland gearbeitet, und sie haben alles was ihnen lieb ist in Deutschland: Freunde, Familie
und ihre große Liebe Hip Hop. Die Prizrenis erlitten 2010 eine Tragödie, die sie von ihren Eltern und Kindern
trennte. Selami und Kefaet wurden nachts unangekündigt von der Polizei geweckt und abgeholt, in einem
Schnellverfahren einem Richter vorgeführt und nach zwei Tagen Abschiebehaft in den Kosovo abgeschoben.
Dort verbrachten Kefaet und Selami fünf Jahre in einem Land, das nicht ihre Heimat ist und ohne ihre
Familie, die sie vor Ort hätte unterstützen können. Sie waren gezwungen ein Leben unter
menschenunwürdigen Verhältnissen zu führen, und sie waren als Roma im Kosovo Ausgrenzung,
Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt.
Sie kamen schliesslich eigeninitativ über Serbien und Ungarn zurück nach
Deutschland und kämpfen seit dem um ihr Bleiberecht. Der Filmemacher Sami Mustafa hat die Umstände
nach der Abschiebung und die Situation der Brüder im Kosovo in seinem Film Trapped by Law
dokumentiert. Ihre Erlebnisse haben die Brüder nachhaltig für die Belange der Bleibe- und Menschenrechte
politisiert und ihr bundes- und europaweit politisches Engagement gestärkt. Kefaet hat mitlerweile einen
sicheren Aufenthalt in Deutschland.
Die Perspektive der Prizrenis ist beispielhaft für viele Angehörige der
Minderheit der Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien, deren Situation sich in Folge der Staatsauflösung in
den 1990er Jahren und der von der NATO geführten Kriege im Kosovo und Bosnien, dramatisch
verschlechtert hat. Eine europäische Lösung mit einer sicheren Perspektive für Generationen der
Minderheit der Roma ist dringend Notwendig.
Dann am 16. Mai 2017:
Am 16. Mai 2017 wurde Selami Prizreni um fünf Uhr morgens von der Ausländerbehörde und der Polizei in
Essen abgeholt und seine erneute Abschiebung in den Kosovo durchgeführt. Sie unterbricht das Leben von
Selami in dem Land, in dem er geboren wurde und zuhause ist, bereits zum zweiten Mal, trotz familiärer
Umstände, mit denen ihm ein Bleiberecht in Deutschland zusteht. Die Abschiebung erfolgte unmittelbar vor
dem NSU-Tribunal im Kölner Schauspiel im Mai 2017, wo Selamet als Dozent aktiv sein sollte. Dort wurde
eine bundesweit beachtete "Bring Back Home"-Kampagne, sowie eine Petition vor dem Petitionsausschuss
des Landes NRW gestartet, mit Unterstützung von Schauspiel (Köln), Akademie der Künste der Welt (Köln),
Haus der Kulturen der Welt (Berlin), HAU Hebbel am Ufer (Berlin) u.a..
BREMEN taz | Er sollte am Wochenende beim NSU-Tribunal in Köln dabei sein: Doch am Dienstag wurde der
Essener Roma-Aktivist Selami Prizreni morgens von der Polizei abgeholt und per Sammelflieger ins Kosovo
abgeschoben. Die OrganisatorInnen des NSU-Tribunals fordern nun, den 28-Jährigen rechtzeitig zu seinen
Veranstaltungen am Wochenende zurückzuholen. Tim Klodzko, Sprecher des Aktionsbündnisses „NSUKomplex
auflösen“, erklärte: „Die Abschiebung folgt einer rassistischen Praxis, die wir mit dem Tribunal
anklagen.“ ...
taz, 18.05.2017
Wir fordern die Rückkehr von Selami Prizreni nach Deutschland!
zur Petition
über
sozialpalast
sozialpalast schafft seit 2006 neue, künstliche Begegnungsorte im öffentlichen Raum.
Neben den besonderen urbanen Veranstaltungsorten ist eines zentral: Die Bühne. In unterschiedlichen räumlichen und sozialen "Installationen" funktioniert sie stets als eine Art "Kunstbühne", als eine Herausforderung für das Publikum und die Musikleute selbst.
Das Projekt sozialpalast - MUSIK CONVOY richtet sich insbesondere an die heutige interkulturelle Jugendgeneration und jungen Erwachsenen in Kleinstädten des Münsterlandes.