Seen sind für Fische Inseln
(a. kluge)
über sozialpalast
Kunstprojekte, Grafik-Design, Video/Film
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biembacher |
sozialpalast hat sich in den letzten Jahren ein großes Publikum verschafft, durch immens aufwendige, aber stets höchst beeindruckende Veranstaltungen, die zu klassifizieren schwer fällt: Es sind dies multimediale Aufführungen gewesen mit und zwischen den Gattungen Theater, Musik, Poesie, Installation usw., usf..
Alle sozialpalast Kunstprojekte seit 2006 in Münster:
sozialpalast 2018
sozialpalast 2017
sozialpalast 2016
sozialpalast 2015
sozialpalast 2014
sozialpalast 2013
sozialpalast 2012
sozialpalast 2011
sozialpalast 2010
sozialpalast 2009
sozialpalast 2008
sozialpalast 2007
sozialpalast 2006
Ausserdem unregelmässige Arbeiten und Beiträge zu Festivals o.ä.:
RESET 05
Diaries
TV
Open Backstage
OFF
GrensWerte
poetry 2013
poetry 2011
mobil TOUR
Das eine Medium steigert das andere, der eine Performer stimuliert weitere Mitspieler; ja, es waren Manifestationen eines totalen Theaters, wie das in den festen Häusern sich zeigende, nach festgelegten Abläufen und Programmen sich produzierende „Stadttheater“ sie womöglich anstrebt, aber kaum je erreicht. Gewiss, der „Sozialpalast“ kennt auch Spielregeln, vorskizzierte Bühnenbilder und natürlich ausgewählte Akteure, lässt sich aber gern situationistisch auf überraschende Improvisationen ein.
sozialpalast entstand 2006 aus dem Zusammenschluss von Andreas Gräupel, akadm. Künstler und Erik Biembacher, Diplom-Designer.
Seit dem Weggang von Andreas Gräupel in 2009 führt Erik Biembacher die sozialpalast-Projekte verantwortlich fort, unter enger Einbeziehung fester und wechselnder Mitarbeiter und Akteure. Dauerhaft dabei sind
Katrin Schnieders und
Matthias Hirzel
Expertiesen
Kritiken, Erlebnisberichte und Gutachten
Dr. Stephan Trescher
"Das Eckige muß ins Runde - Nachträgliche Betrachtungen eines Beinahbeteiligten.
Das Eckige muß ins Runde, das Fernsehen in den Gasometer – aber wieso? Nur weil Günther Jauch auch einen hat? Und ihn mit mehr heißer Luft füllt als Christo den seinigen (also den Gasometer von
Oberhausen)?..."
Zum sozialpalast 2013 im Gasometer in Münster
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Jan Rinke
"So unwirklich und entrückt die Darbietungen erschienen, wurde der kleine bespielte Wohnwagen in
seinem Kontrast zur Umgebung zum Passepartout für die Dimension des städtischen Raums: am
Berliner Platz, vor dem Schloss, am Aasee, mitten in der Altstadt, am Hafen etc. mit einem je
eigenen Publikum und einer für den jeweiligen Ort spezifischen Interaktion."
Zum sozialpalast-mobil 2008 in Münster
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Wolfgang Weigel
"Das Projektkonzept sozialpalast-mobil neigt sich hier eher einer Art des Voyeurismus zu, einem Publikum, das zunächst "außen" bleibt, passiv ist, während dessen die Akteure "innen" und aktiv sind.
Durch die Durchflutung der Ebenen jedoch hebt sich eine genaue Definition von Außen und Innen selber auf: wer agiert, wer rezipiert?"
Zum sozialpalast-mobil von Münster bis Düsseldorf, 2009
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Prof. Timm Ulrichs
"Die Künstlergruppe "Sozialpalast", im Kern bestehend aus Erik Biembacher und Andreas Gräupel, aber von
Fall zu Fall erweitert durch zusätzliche Mitarbeiter, hat sich in den beiden letzten Jahren ein großes Publikum
verschafft durch immens aufwendige, aber stets höchst beeindruckende Veranstaltungen, die zu
klassifizieren schwer fällt: Es sind dies multimediale Aufführungen gewesen mit und zwischen den Gattungen
Theater, Musik, Poesie, Installation usw., usf.."
Zum sozialpalast 2007 am Güterbahnhof in Münster (ff)
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Prof. Norbert Nowotsch
"Die Arbeiten der Gruppe Sozialpalast, zu der neben Biembacher auch der Künstler Andreas Gräupel gehört,
sind insgesamt als performative Interventionen im Raum zu verstehen, wobei sie gleichzeitig mit dem Prinzip
des wechselseitigen Zeigens und Verbergens spielen. Die Platzierung aller drei bisherigen Projekte in
Bahnhofsnähe, bzw. im Hafen verweist zudem auf eine Transitsituation, die sowohl für den Ort wie auch für
die Aktion selber gilt.
In ihrer Mehrdeutigkeit können sie vom Publikum sowohl als Ganzes wie auch als Teil wahrgenommen
werden, dabei unterstützt der gezielt genutzte Unterhaltungswert den Zugang."
Zum sozialpalast seit 2006 in Münster
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Ein Interview..
Frage.. Ihr beiden fasst Eure Arbeiten zusammen unter dem Begriff, der Wortmarke, dem Label 'sozialpalast'. Was ist darunter zu verstehen?
erik.. Wir haben zusammen einmal eine Reportage über einen Sozialbau in Berlin-Schöneberg gesehen, im Fernsehen. Das Ding hat einen sehr charakteristische Architektur, wie bei ner Platte; die Fassade hat uns an ein Gestaltungsraster erinnert. Die Zellen des Rasters sind die einzelnen, mehr oder weniger bewohnten Balkone. Von weitem betrachtet folgen die Balkone dem immer gleichen Rythmus mit wechselnden Farbanstrichen, von nahem sind sie naturgemäss alle ganz unterschiedlich durch das, was die Bewohner aus ihnen machen. Das Ding in Berlin nannten die Bewohner immer Sozialpalast, weil es an der Pallasstrasse steht und auf den Grundmauern des ehemaligen Sportpalasts errichtet wurde, von dem noch Teilruinen existieren.
Offiziell heisst der Bau heute Pallasseum; ist ne Bezeichnung innerhalb eines Marketingkonzepts, und es wird von der Bezirksverwaltung Schöneberg ungern gesehen, wenn die Bezeichnung Sozialpalast noch irgendwo mit dem Bau in Verbindung gebracht wird.
(siehe: Schwarze Null im Sozialpalast)
Wie auch immer, wir haben den Begriff jedenfalls gerne übernommen.
Frage.. und warum?
andreas.. In der Reportage hat der Vertreter des damaligen Mieterbeirats vom Sozialpalast zu einem hausinternen Balkonwettbewerb gesagt:"Wir laufen im Juli herum, und suchen die zehn schönsten und die zehn hässlichsten Balkone, und wir hoffen, dass wir letztere nicht finden werden.". Auf eine Art tun wir das auch!
erik.. Ausserdem bezeichnet der Name für uns das, was im allgemeinen nur sehr selten geliefert wird, und was wir gerne in unserer Arbeit entwickeln, nämlich Schönes für alle, ohne viel Geld. Damit wir uns jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, kurz gesagt: Die Wortkombination von Sozial und Palast ist schon ganz gut. Es geht aber sicher nicht einfach nur um Schönes im Sinne von Design-Ästhetik, sondern es geht uns im allgemeinen darum Unstimmigkeiten zu erkennen und aufzulösen. Manchmal finden wir auch direkt Stimmigkeiten, die entstehen, wenn wir uns und andere in eine Auseinandersetzung bringen, womit auch immer. Aber wirkliche Stimmigkeiten sind sehr selten.
andreas..Um nochmal darauf zurückzukommen.. wir haben sogar ein Jahr beide im Sozialpalast in Schöneberg gewohnt. 1996, Tür an Tür, zeitgleich, ohne dass wir uns da schon kannten. Das war natürlich ne ziemliche Überraschung, als wir zu Beginn dieser Reportage vorm Fernseher wiederum zeitgleich gerufen haben:"Da hab ich mal gewohnt!".
erik.. Wir haben uns daraufhin komisch angeguckt und gelacht.
Frage.. Was sind Eure bisherigen Arbeiten?
erik.. Wir beide haben uns 2000 getroffen und arbeiten seitdem in unterschiedlichen Abständen und aus unterschiedlichen Anlässen zusammen. Dabei gehts meist um Video-Kunst und Auftragsarbeiten im Bereich Film und Grafik. Unter sozialpalast lief damals online eine Präsentationsplattform für Künstler und Gestalter. Heute nennt die sich dietapeten.de.
Andere Arbeiten finden sich auf unserer website sozialpalast.de.
Wenn wir mal einzeln gearbeitet haben, mussten wir zumeist feststellen, dass es zu Zweit doch viel besser geht.
andreas.. Richtig. Oft ist der schlechte Vorschlag des Einen der Auslöser für die gute Idee des Anderen. Wobei die schlechten Vorschläge meist von mir kommen.
erik.. Ich dachte, es sei genau umgekehrt?! Der oben genannte Aufruf "Wir laufen im Juli herum und suchen..." war ausnahmsweise mal ein guter Vorschlag, und wir machen seitdem mit! Im Grunde suchen wir bei allem, was wir machen, den schönsten Balkon. Und wenn wir ihn gefunden haben, stellen wir uns drauf und geniessen die Aussicht, die er uns ermöglicht. Da es wenig schöne gibt, findet man den schönsten ganz leicht. Den schlechtesten zu finden ist schon viel schwieriger, da ist die Auswahl fast unendlich.
TV - Interview
zum Kunstprojekt sozialpalast 2007