Transfeindlicher Vorfall im sozialpalast - Hadiqa
und die Folgen
In der Nacht vom 05.11. auf den 06.11.2022 kam es im sozialpalast-Hadiqa in Münster zu einem transfeindlichen Vorfall, sowie am 08.11. zu einer bereits strafrechtlich angezeigten Körperverletzung.
Zunächst geschah der transfeindliche Vorfall vom 05./06. November, von dem zunächst zwei trans Personen und zwei nichtbinäre Personen betroffen waren, später kamen noch weitere auch nichtbinäre Personen hinzu, die zum Teil auch direkt betroffen sind. Es fielen wiederholt trans- und queerfeindliche, rechtsoffene und sexistische Äußerungen, von zwei Personen, gezielt gerichtet an die Betroffenen, denen ihre Daseinsberechtigung und generell ihre Existenz abgesprochen wurde, zudem wurde mit körperlichem, sexistischem Übergriff gedroht.
Der Vorfall ereignete sich NICHT im Rahmen einer öffentlich geförderten sozialpalast-Veranstaltung, aber im abendlich, nächtlichen Regelbetrieb des Hadiqa. Es waren ohne die Beteiligten wenig weitere Menschen vor Ort. Nach Aussage von Betroffenen hat der Umgang der verantwortlichen Person nicht dazu geführt, dass das diskriminierende Verhalten beendet wurde. Auch einem vertrauensvollen Hinweis auf die störenden Personen („Da sitzen Faschos am Feuer!“) wurde nicht so nachgegangen, dass diese ihr Verhalten etwa änderten, oder den Ort unverzüglich verlassen mussten. Die betroffenen Personen sind bewusst vor Ort geblieben, haben Präsenz gezeigt, Erklärarbeit geleistet, haben also selbst versucht, der Konfrontation etwas entgegenzusetzen.
Für den Ort sozialpalast - Hadiqa ist dieser Vorfall zutiefst erschreckend, traurig und frustrierend, insbesondere weil nicht genug Bewusstsein und Handeln vor Ort gewesen ist, um für betroffene Personen zu sorgen und den Ort nachhaltig sicherer und möglichst diskriminierungsfrei zu halten. Im Gegenteil folgten zwei Tage später, im Zuge erster Aufarbeitungsversuche und nach einem ausgesprochenen Hausverbot eine Körperverletzung (Schlag ins Gesicht), sowie eine angedrohten Körperverletzung durch einen der Täter. Nur schwer konnte dieser des Grundstücks verwiesen werden.
Als sozialpalast sind wir uns bewusst, dass dem hier sichtbar gemachten vor Ort, bereits andere Vorkommnisse vorausgegangen sein könnten, bei denen Menschen Diskriminierung vor Ort erfahren haben. Menschen, die solche Hinweise haben und äußern möchten, können sich gerne (auch anonym) per E-Mail melden unter kontakt@sozialpalast.de, um eine sichere und vertrauliche Aufarbeitung zu ermöglichen.
Wir haben mit den Betroffenen beider Vorfälle eine offene Gruppe eingerichtet und in Treffen gemeinsam geschaut, wie es allen Menschen geht, ob und wie wir helfen und sicherstellen können, dass es betroffenen Menschen besser geht, und dass die Geschehnisse aufgeklärt und verarbeitet werden können. Leider konnten wir als sozialpalast bisher nicht erreichen, dass alle Verantwortlichen beider Abende an diesen Treffen oder bei Treffen in anderer Form anwesend sind, um sicherzustellen, dass gegenüber den Betroffenen mindestens deutlich signalisiert wird, wie Diskriminierungsverhalten verstanden, erkannt und zukünftig früh beendet oder möglichst ausgeschlossen werden kann. Im Gegenteil finden gegenüber den Betroffenen nach wievor Tatumkehrungen, Täterschutz, Verschweigen und Verharmlosungen statt. Dies ist umso erschreckender und frustrierender, und zeigt eine fatale strukturelle Verstetigung der Taten auf.
Da dies so ist und auch nach fast zwei Monaten nicht geändert werden konnte, und solange keine angemessene Aufarbeitung gelingt, ist der Ort Hadiqa offiziell kein Ort mehr des sozialpalast. sozialpalast distanziert sich mit diesen Taten und den Folgen von diesem Ort an der Hafenstraße in Münster.
An einem Ort, wo Transfeindlichkeit Platz nimmt, wo Täter-Opfer-Umkehr stattfindet, wo Rechtsoffenheit und autoritäres Verhalten herrschen und in körperlicher Gewalt gipfeln, Sexismus, Misogynie, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit bewusst gezeigt und geäußert werden können, ist Schluss!
Wir wollen weiter schauen, dass alle betroffenen Menschen möglichst geschützt sind, dass es ihnen besser und gut geht, dass insbesondere ihr Wehren, ihr Bewusstmachen und Sichtbarmachen immer wichtig und richtig sind, überall! Gemeinsam gegen Queerfeindlichkeit und gegen jede Form von Reaktionismus!
sozialpalast, Münster, 24.12.2022
Konzerte
im sozialpalast - Hadiqa 2022
Wir wollen queer-feministische Musik und Positionen am Ort, im Viertel, in der Stadt sichtbarer machen, stärken und vernetzen. Es sollen sowohl lokale, als auch externe Künstler*Innen auftreten. Wir halten die Umsetzung eines explizit queer-feministischen Konzeptes für nötig, um einen Ausgleich zu schaffen gegenüber patriarchal geprägten Strukturen im normativen Kunst- und Kulturbetrieb, aber natürlich wollen wir auch auf gesamtgesellschaftliche Strukturen wirken, sowohl in der Stadt, als auch weit darüber hinaus.
Live-Musik von queer-feministischer Seite, an einem zentralen und multikommunikativen Ort wie dem Hadiqa, soll Barrieren senken und den Zugang für ein queer-feminismusfernes Publikum erleichtern, bzw. Brücken bauen. Zudem soll es interessierte Personen ermutigen, sich mit unseren Positionen auseinanderzusetzen oder selbst queer-feministisch aktiv zu werden.
Termine 2022 sind in Planung!
Die Konzerte werden in Foto und Video aufgezeichnet!
speziell gefördert von:
Gemäss den Beschränkungen in Folge der Corona-Pandemie finden diese Konzerte im eingeschränkten Rahmen gemäss der gültigen Corona Schutzverordung NRW statt.
Der sozialpalast - Hadiqa 2020 bleibt ansonsten leider bis auf weiteres geschlossen, und es finden keine der sonst geplanten Veranstaltungen statt.
Für uns bedeutet die Eindämmung der Virusverbreitung vor allem den Schutz für alle Menschen, insbesondere für Risikopersonen. Wir verteten voll und ganz die international vernetzte und anerkannte, akademische Wissenschaft in aller notwendiger und sicher komplexer Beratung zur Corona-Pandemie.
Die Corona - Pandemie betrifft prekäre, marginalisierte und illegale Personen und Gruppen deutlich härter und wird sich auch dort ohne Schutz und Versorgung viel massiver ausbreiten. Der Schutz und die Versorgung dieser Betroffenen ist damit umso wichtiger und ein Zeichen von Menschenrecht, Demokratie und Freiheit für alle!
Für uns werden mit der Pandemie bereits zuvor kritisierte Bedingungen deutlicher denn je: Abbau durch Privatisierung und Ökonomisierung von Daseinsvorsorge, Wohnraum, Sozialleistungen, Arbeitsrechten, Asylleistungen, Gesundheitsleistungen und vielem mehr. Aber Corona zeigt nicht nur die Probleme neoliberaler Bedingungen auf, sondern verdeutlicht und eint auch antiwissenschaftliche Ansichten und antiemanzipatorische, chauvenistische, völkisch nationalistischn und schliesslich faschistische Positionen.
Also, passt auf euch auf und auf andere! Und lasst euch nichts erzählen von irgendwelchem pseudo Freiheits und Widerstandsblabla ala AfD, Widerstand 2020 und wie sie alle heissen...
#LeavNoOneBehind
Wir bleiben safe am Start, falls die Pandemieumstände es erlauben, wieder ein offener soziokultureller Ort für alle friedlichen, rücksichtvollen und diversen Peoples sein zu können!
sozialpalast - Hadiqa
Die Situation in der Corona - Pandemie seit 2020
Gemäss den Beschränkungen in Folge der Corona-Pandemie bleibt der sozialpalast - Hadiqa 2020 leider bis auf weiteres geschlossen, und es finden keine der geplanten Veranstaltungen statt.
Für uns bedeutet die Eindämmung der Virusverbreitung vor allem den Schutz für alle Menschen, insbesondere für Risikopersonen. Wir verteten voll und ganz die international vernetzte und anerkannte, akademische Wissenschaft in aller notwendiger und sicher komplexer Beratung zur Corona-Pandemie.
Die Corona - Pandemie betrifft prekäre, marginalisierte und illegale Personen und Gruppen deutlich härter und wird sich auch dort ohne Schutz und Versorgung viel massiver ausbreiten. Der Schutz und die Versorgung dieser Betroffenen ist damit umso wichtiger und ein Zeichen von Menschenrecht, Demokratie und Freiheit für alle!
Für uns werden mit der Pandemie bereits zuvor kritisierte Bedingungen deutlicher denn je: Abbau durch Privatisierung und Ökonomisierung von Daseinsvorsorge, Wohnraum, Sozialleistungen, Arbeitsrechten, Asylleistungen, Gesundheitsleistungen und vielem mehr. Aber Corona zeigt nicht nur die Probleme neoliberaler Bedingungen auf, sondern verdeutlicht und eint auch antiwissenschaftliche Ansichten und antiemanzipatorische, chauvenistische, völkisch nationalistischn und schliesslich faschistische Positionen.
Also, passt auf euch auf und auf andere! Und lasst euch nichts erzählen von irgendwelchem pseudo Freiheits und Widerstandsblabla ala AfD, Widerstand 2020 und wie sie alle heissen...
#LeavNoOneBehind
Wir bleiben safe am Start, falls die Pandemieumstände es erlauben, wieder ein offener soziokultureller Ort für alle friedlichen, rücksichtvollen und diversen Peoples sein zu können!
Wir sagen Danke AWM!
Eine Portion Waldduft für den Garten:
Die Abfall Wirtschaftsbetriebe Münster spenden auch in diesem Jahr ein paar Tonnen Rindenmulch plus frischer Blumenerde für die sozialpalastige Kunst.
AWM
Inseln entstehen aus dem Nichts!
Bei dem Kunstgarten handelt es sich um einen ausgesprochen soziokulturellen Ort, in zentraler Lage des Hansaviertels in Münster.
Das Projekt nutzt das Motiv des Stadtgartens als Treffpunkt im öffentlichen, frei zugänglichen städtischen Raum. Hierzu dient ein Grundstück, welches ursprünglich als Grünfläche zumeist ungesehen und ungenutzt brach lag. Dieses Grundstück wurde 2017 skulptural so umgestaltet, dass alle Elemente so wirken, als sein sie immer schon dort gewesen: Der Holzzaun, das Gartentor in der Hecke, das Gartenhaus und die Hochbeete. So entstand dieser Kunstgarten wie eine Insel aus dem Nichts, in einem Viertel, in dem eigentlich jeder Quadratmeter städtebaulich hart umkämpft ist.
Der Ort und das Projekt sind transkulturell geprägt und ein Beitrag kreativer Stadtnutzung in Selbstorganisation von unten, formal orientiert am Motiv des Stadtgartens, künstlerisch motiviert am sozialpalast-eigenen Bühnenbegriff und dem Prinzip der Begegnung von Menschen, die im Alltag eigentlich kaum zusammenfinden würden.
Mit den vier Öffnungen soll diese Insel 2018 regelmäßig und künstlerisch einmal im Monat umfangreich bespielt werden. Auf einer Fläche von etwa 650qm, sowie einer angeparkten LKW-Bühne wird das Grundstück zu einem Treffpunkt von Kunst und Nichtkunst mit diversen Gestaltungsräumen.
sozialpalast realisiert freie, genre-übergreifende Kunstaktionen und -interventionen im öffentlichen, frei zugänglichen städtischen Raum. Häufig integriert werden städtische Institutionen, Gruppen und Vereine sozialer und gemeinnütziger Arbeit. Darüber hinaus arbeitet die Gruppe bewusst transkulturell und antirassistisch orientiert.
Das Projekt hinterfragt das Recht auf Stadt im Kontext eines sich durch Gentrifizierung stark verändernden Viertels in Münster. Wer hat wo ein Nutzungsrecht im öffentlichen, frei zugänglichen Raum und wer kann Stadt mitgestalten. In Zeiten eines durch Ökonomisierungsprozesse schwindenen öffentlichen Raumes, in dem vor allem eh schon marginalisierte Gesellschaftsgruppen besonders stark verdrängt werden, will das Projekt dieser Verdrängung mit den Mitteln der Kunst antirassistisch und emanzipatorisch entgegenwirken.
Geplant sind vier umfangreiche Öffnungen. Der Ort ist frei zugänglich. Für jede Öffnung werden die Holztore ausgehängt und der sozialpalast LKW vor dem Grundstück geparkt und zu einer Bühne umgebaut. Auf weiteren kleinen und festen Bühnen auf dem Grundstück werden Bühnenakteure im Wechsel auftreten.
Dazu gibt es unterschiedliche und sich immer wieder verändernde Licht- und Projektionsinstallationen, die im Sinne des sozialpalast Bühnenbegriff arbeiten. Eingebunden sind sowohl Bühnenleute, als auch unterschiedliche von Fall zu Fall wechselnde Kunstakteur_innen aus unterschiedlichen Sparten, wie Musik, Darstellende Kunst, bildender Kunst.
Inseln entstehen aus dem Nichts!
Das Flurstück 690 ist eine Grünfläche an der Zufahrt des Güterbahnhofs in Münster.
Es umfasst ca. 600qm und liegt unmittelbar angrenzend an die nördlich verlaufenden Gleisanlagen. Einerseits versteckt, ungenutzt und unbekannt, andererseits jedoch enorm zentral gelegen im städtischen Raum.
Hier, wo im Sommer viele Menschen die Hafenstraße entlang strömen, zum Stadthafen und Hansaviertel, zum Hawerkamp, zum Cineplex und in anderer Richtung zum Bahnhof und zum Gleis 22, befindet es sich an einem absolut urbanen Hotspot Münsters.
„Die Gleichzeitigkeit des zentralen und dennoch unbekannten Ortes macht dieses Grundstück so interessant.“ Und es verwundert in der Tat, dass ein solches Objekt in Münsters zentraler Lage bisher so vollkommen übersehen wurde.
„Dies ist ein Beleg für die Möglichkeit des unentdeckten Ortes in der Stadt.“
Nun wird sozialpalast dieses Grundstück für die soziale Kunst und Kultur erschließen und öffnen.
Denn das Grundstück bringt noch etwas interessantes mit sich: In seiner erhöhten und unerhört offenen Lage, betont durch eine hüfthohe Mauer, wirkt das Grundstück wie eine große Terrasse, fast wie ein Bühne.
Und sozialpalast sucht für seine Kunstaktionen stets bühnenhafte Orte. Orte, die so oder so Elemente von Bühne bereit halten. „Wir nehmen uns häufig solche Orte vor, die wir durch wenig Zutun in eine Kunstbühne verwandeln.“ Das ist ein Aspekt beim sozialpalast. „Der andere ist der Begegnungsort für Menschen, der soziale Kunstraum.“, „Dieses Grundstück erfüllt beides!“
Ab Februar 2017 wird sozialpalast die brachliegende Grünfläche formal zu einem Nutzgarten umwidmen und mit künstlerischen Mitteln einen soziokulturellen Kunstort gestalten.
Imad wird vor allem die gärtnerische Ausgestaltung des damit in Verbindung stehenden Gartenbetriebs umsetzen: Hochbeete, Kompost, Hühnerstall und vielleicht auch eine Schafherde.
„Wir werden diesen Garten in einen Kunstraum verwandeln, wo Elemente aus 10 Jahren sozialpalast zum Einsatz kommen: Wohnwagen, Deckenlampen und U-Bahnschilder. Und die beiden Straßenplakatwände für Videoprojektionen sind auch schon wieder da!“
Und der Name Hadiqa?
Hadiqa heißt auf Arabisch Garten. Wir werden hier einige Pflanzen anbauen, die in Deutschland noch unbekannt und fremd sind, wie etwa Khobeza, Moulikheya oder auch Foul.
Der Garten hat bei gutem Wetter im Sommer bis zu 10 Stunden Sonne. „Das ermöglicht uns sogar den Anbau mediteraner Pflanzen des östlichen Mittelmerraums.“, so Imad.
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