Das Kunstprojekt sozialpalast 2006
Eine Bar, Musik, Licht und Stühle
In der Osmo-Halle 3a am Hafen in Münster
Im gesamten August 2006 fand in der brachliegenden, ehemals industriell genutzten Osmo-Halle 3a am Innenhafen in Münster das Kunstprojekt sozialpalast statt.
Der vorgefundene Raum besteht aus einer ca. 1200qm großen Innenhalle, die durch einen Zaun von einem ca. 400qm grossen überdachten Außenbereich abgetrennt ist. In der Mitte des Zaunes befindet sich ein 8 Meter breites Rolltor.
Jeden Abend wird dieses Tor zur Seite gezogen und gibt den Blick auf die Requisiten einer Kulissenlandschaft frei: In dem geöffneten Tor des Zaunes befindet sich eine Bar, entstanden aus unterschiedlichen, gemixten Gegenständen münsteraner Wohnungseinrichtungen.
Weit dahinter, im Inneren der Halle, öffnet sich ein zweiter möblierter Raum.
In dieser Bühnenkulisse wird das Mobiliar einerseits entsprechend seinem Gebrauchskontext und andererseits gemäss seiner Formen und Farben aufgestellt, gestapelt und geschichtet. Die raumbezogene Installation der Objekte erschafft somit ein spannungsgeladenes, dreidimensionales Bild.
Die Zimmerkulisse ist als Auftrittsort für Musiker bestimmt
Es wurden Musiker ausgewählt, die auf Komposition, Rhythmus und Balance unserer Arbeit eingehen und deren Arbeitsweise der
unseren weitgehend entspricht: erst während des Spielens selbst entwickeln sie ihre Musik, wobei die Aufeinanderschichtungen ihrer Töne, Klänge und Melodien kein chaotisches Sammelsurium sind, sondern vielmehr einer klaren, nachvollziehbaren Ordnungsform folgen.
Die mediale Übermittlung
Mittels Videokameras werden die Aktionen im Musikerbereich auf mehrere TV-Geräte projeziert und somit fast im Close Up an das Publikum herangebracht. Ein Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz.
Eine vielfältige Mischung sogar in der Publikumsbestuhlung
Im Publikumsbereich, direkt vor dem Tor steht eine Menge verschiedenster Stühle. Sie konterkarieren die üblicherweise gleichartige Massenbestuhlung im Publikumsbereich gängiger Bühnenevents.
Der Zutritt für das Publikum ist frei!
Es soll eine möglich grosse Erreichbarkeit erzielt werden, und ein breitestmöglicher Mix von Menschen.
Das Projekt wird gefördert wiederum von einem Mix projektnaher Gesellschafts-Vertreter Münsters aus dem öffentlichen, gemeinnützigen und privatwirtschaftlichen Bereich.
Statement
Roger Trash, Münster
"Ich war damals mit dabei, 2006, als sie die Osmohalle 3a am
Stadthafen von Münster in ihren ersten sozialpalast
verwandelt haben.
Eine ungeheure Feuertaufe! Einen
Monat lang jeden Abend Musik, Möbel, Lampen und Geschichten; 31 Tage am Stück. Alles zusammen
ein immens großer Kunstraum! Mein Auftritt war am letzten Abend zusammen mit Johann
König.
Freier Eintritt galt auch damals schon beim
sozialpalast! Dadurch kommen alle möglichen Leute
zusammen. Genau diese Erreichbarkeit von Kunst
finde ich klasse!"
sozialpalast 06
Videos
Alle Videos bei youtube.com
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die MusikerInnen..
resonator
knopfakkordeon und powerbook
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resonator |
Resonator verwendet eine breite Mischung verschiedener Werkzeuge aus akustischen (z.B. Akkordeon) und elektronischen Instrumenten (z.B. Synthesizer), Software und Hardware für die Musik- und Tonproduktion.
Resonator kreiert eigenwillige und einzigartige paneuropäische, elektroakustische, Bilder-evozierende Soundtracks. Verstörend, erregend, brachial und wehmütig. Dabei geht es den beiden Musikern immer um das klangliche Ergebnis -- ob das Akkordeon, die Software Max/MSP oder ein altes Bandechogerät: das Motto "Intelligenz erfordert Gegenmaßnahmen" wendet sich gegen eine Musik bei der Klang hinter Konzept zurückstehen muss. Resonator bieten beides, transportieren Bedeutungen jedoch in einer Weise, bei der das ästhetische Resultat auch ohne Studium des Programmhefts lesbar ist.
Resonator wurde 1997 von Anja Kreysing und Kai Niggemann gegründet. Resonator wurde unter anderem für das musikalische Rahmenprogramm der Kulturpreis-Europa Verleihung an 3sat engagiert, spielte auf dem "Musik frei nach Beuys" Festival auf Schloß Moyland, dem Düsseldorfer Altstadtherbst, illustrierte Typographie zum Thema Jugoslawienkrieg auf der "Typo 99" in Leipzig und inszenierte akustisches Theater zum Thema "Die sieben Todsünden: Wollust". In der jüngeren Zeit konzentrierten sich die beiden Musiker auf die Veröffentlichung des Debutalbums "Red Room Diner" (2003), schrieben Soundtracks zu Kurzfilmen ("Morgana" 2003, "Flugversuch" 2006) und präsentierten ihre Musik live in Clubs, Galerien, Bars und Zwischenräumen.
resonator.de
erol
klassisches klavier trifft elektronische sounds
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erol |
Traditionelle Klavierklänge treffen auf elektronische Sounds der Clubkultur und werden gesampled, gelooped, bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, bleiben manchmal als `Inseln` zwischen technoiden Blöcken, oft zart und poetisch, dann wieder verstörend und pulsierend.
Es entsteht ein Geflecht aus wunderschöner Klaviermusik und knarzenden, wabernden, drivenden Beats, teils ganz still, teils rhythmisch treibend, von klassischen Anspielungen über die experimentellen Spielarten der neuen Musik, über Jazzartiges bis hin zu Klängen
der DJ- Kultur.
Die aus Düsseldorf stammenden Jan Gerdes (Klavier/ Keyboard/ Synthesizer) und Thomas Andritschke (Sampling/ Electronics) lernten sich in der elektronischen Clubszene kennen und entdeckten ihre gemeinsame Leidenschaft
für elektronische Musik jenseits der Neuen Musik. diese mit klassischer Klaviermusik zu verbinden, war dem seit vielen Jahren im Bereich
Neue Musik beheimateten Konzertpianisten Jan Gerdes ein langgehegter Traum.
Mit dem Elektronikkünstler Thomas Andritschke,seit vielen Jahren in verschiedenen digitalen
audiovisuellen Kunstformen aktiv, einem virtuosen Kreativling und profunden Kenner der
elektronischen Welt, fand er dabei seinen kongenialen Gegenpart.
erolmusik.com
klangkollektiv elektrant
leichtfüssige audio-arbeit
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elektrant |
Das klangkollektiv elektrant bringt sich selbst in abenteuerliche Situationen: erst während des Auftritts basteln, bauen und entwickeln die zwei Musiker ihre Musikstücke, spielen sie ein, nehmen sie auf und am Ende des Auftritts sind die Lieder fertig! Dabei bewegen sich Michael Göring und Manuel Breer leichtfüssig durch die Gefilde experimenteller Audio-Arbeit (EAA): scheinbar mühelos reihen sie sexy Soundscapes an pure Popmelodien. Die Hitfabrik schafft zehn Lieder in zwei Stunden und arbeitet mit Westerngitarre, Loops, Bodeneffekten, Hohner A-Bass, Megaphon, Plastik-Kanistern und Geschrei & Gebrüll. Die Übergänge zwischen Kunst und Rock'n Roll sind fließend!
empfehlung-zur-kunst.de
laloop
klang-quellen in fortlaufender wiederholung
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LaLoop |
LALOOP spielen in Zweier-Formation Loop-Musik und werden bei ihren Auftritten im sozialpalast durch unterschiedliche GastmusikerInnen ergänzt. Es spielen Flamenco-Tüpfel, Akustik-Gitarren, Percussions, Frame-Drums oder Zen-Drums.
Das LALOOP - Projekt besteht aus dem Bassisten ChrisToff Fromme und dem Saxophonisten und Keyboarder Holger Raddatz. Beide sind seit Jahren fest in der Münsteraner Musikszene verwurzelt und haben in diversen Formationen gespielt.
"Loop" bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie "Endlosschleife". Durch entsprechende Geräte wird es möglich, einen beliebigen Ausschnitt aus einer Klang-Quelle als fortlaufende Wiederholung hörbar zu machen und diese im Nachhinein zu beeinflussen. Im Gegensatz zu vielen DJs und anderen Künstlern nutzen die Musiker von LALOOP die Loops ausschließlich für die Klänge, die sie live und in Echt-Zeit auf der Bühne erzeugen. So wird aus dem Bass eine schwebende Fläche oder ein rhythmischer Percussion - Groove. Aus dem Saxophon wird ein ganzer Bläsersatz oder eine mäandernde Klangwolke. Und die Sphären aus den Keyboards können auch dann noch erklingen, wenn die Hände wieder anderweitig in Gebrauch sind. Zwei Musiker werden zur Band.
Das Laloop-Projekt wird von Gästen wie David Kuckhermann, Thomas Hölscher, Jens Kastner, Andreas Conganista und anderen ergänzt werden.
*L*
gitarre und gesang
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*L* |
Die Welt ist eine Scheibe, eine schöne hoffentlich, eine Platte, die man gern hat und die sich dreht unter einer gutsitzenden Nadel. Manchmal ist sie auch nur platt, oder es dreht sich eine 33er auf 45.
*L* sucht mit ihren Liedern nach der Essenz, nach dem Be- bzw. Entschleuniger, der uns in den Moment mitnimmt. Mehr nicht.
Gitarre und Gesang.
picknickpark.de
thuja
videoexkursion und musik
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thuja |
Thuja arbeitet mit raumbezogenen Klangkonzepten und -installationen.
Sie transferiert den geographischen Raumbegriff und die entsprechenden Methoden der Raumerkundung in Musik.
Anhand dieser klingenden Kartierungen realer oder fiktiver Gegenden und dem Diashow-artigen Gebrauch von Video- und Fotostills lädt Thuja zu virtuellen Exkursionen durch unbekanntes Terrain ein.
Zu Thujas Arbeitsweise..
Am Anfang steht immer ein geographischer Raum, eine Landschaft, ein Ort oder eine Vorstellung von Raum. Dieser existierende oder zu konstruierende Raum wird zunächst akustisch kartiert und dokumentiert.
Parallel dazu entsteht visuelles Dokumentarmaterial aus Fotos oder Videostills, welches zu Slide-Show-artigen Filmen zusammengesetzt wird. Es gibt keine soundscapes ohne Bilder. CDs werden in albumartigen Fotocovern vertrieben oder von kleinen "noise-diaries", illustrierten Klangtagebüchern, begleitet.
Die Quellen sind field-recordings und synthetische Klänge.
thuja.net
allstar racquets
eintopf electronic twang, gerührt
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allstar racquets |
Seichte elektronische Pop-Beats treffen auf reverb-lastige Twang-Gitarren.
Von bekannten Traditionals bis hin zu Disco und Schlager schmeissen die Beiden alles in einen Topf, was ihnen in die Finger kommt. Dazu eine Prise Salz und Pfeffer. Dann mit Gitarre und Bass kräftig umgerührt, solang bis alles gar ist.
gereon homann
trommelt
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Gereon Homann |
Studierte klassisches Schlagzeug an der Folkwang-Hochschule und ist derzeit Dozent an der Musikhochschule Münster.
Mit vielen Bands aus unterschiedlichen stilistischen Bereichen (u.a. Philip Boa & the Voodoo Club) spielte er zahllose Konzerte im In- und Ausland in Clubs und bei großen Festivals, er nahm Videos auf und gewann mit seinen künstlerischen Projekten zahlreiche Wettbewerbe, u.a. den WDR-Bandwettbewerb und den Internationalen Musikwettbewerb "Bilborock" der Stadt Bilbao.
Gereon Homann ist einer der profiliertesten und vielseitigsten Drummer der jüngeren Generation in Deutschland.
Im sozialpalast wird er mit wechselnden illustren Begleitmusikern auftreten, die auch schon mal auf Möbeln spielen!.
uni-muenster.de/musikhochschule
dein mikrokosmos
gnadenlos direkte, hypnotische house-tracks
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dein mikrokosmos |
Treibende, minimalistische Grooves und organische Arrangements, kompromisslose Hooklines und pulsierende Strukturen formen deinen Mikrokosmos auf dem Dancefloor. Das Produzententeam Nicolas Börger und Marek Rossa liefert gnadenlos direkte, hypnotische House-Tracks
HD
Sound von Festplatten und Gameboy...
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HD |
Wie klingt ein Computer? Welche Klangmöglichkeiten hat eine HDD?
HD versucht diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Soundscapes aus Klängen einer Festplatte türmen sich zu rhythmischen Strukturen und zerfallen wieder in ihre Bestandteile. Die mit den minimalen Klängen eines Game-Boys angereicherte Klangwelt pendelt zwischen Geräuschmusik und Loop orientierter Musik.
Angefangen hat alles im Jahre 2000 wo Kai Kraatz und Mik@ angetrieben durch Berge defekter Computer und pure Neugier die Klangwelt des PC entdeckten.
Seitdem folgten Auftritte in Deutschland, Niederlande, Spanien und Mexiko in unterschiedlicher Besetzung.
Heute Abend wird Sie Mik@ mitnehmen auf die Reise in diese Klangwelt unter den Motto "My little digital world"
HD ist das kontinuierliche Musik/Klang Projekt der Künstlergruppe F+plus.
fplus-art.de
hd-sound.net
con-area.de
Oliver E. Jones
Der kann scratchen...
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Oliver E. Jones |
Oliver E. bevorzugt elektronische Musik, d.h. wirklich alle erdenklichen Styles sind gemeint, aber auch HipHop, Funk, Disco, 80s, Soul und anderes kann gut und gerne geturnt werden. Am besten fände er noch alles genannte in einen Mix zu packen, aber vielseitige DJs und DJ-Sets sind, wie er sagt, bei den allermeisten ja leider out. Auch neben dem normalen "Pitch-Mixing" legt Oliver E. viel Wert auf weitere DJ-Skills wie Scratching oder andere Spielereien. Jonas hörte zwar schon früh Synthie durchtränkte Bands wie Depeche Mode, Alphaville, A-ha, Pet Shop Boys, Ultravox, Mike Oldfield oder sogar, wie er peinlich zugibt Sandra und Modern Talking, aber Vorbilder hat er keine.
Aufgelegt hat der DJ, der auch Klassik und Deathmetal hört, bei Veranstaltungen quer über das Hawerkampgelände (X-Floor/Fusion/Favela/Triptychon/Hasso´s Keller), im Dockland, Depot, eX-Bad, 744, im Warehouse/Köln, Sabotage/Dortmund, Hades/Bocholt und vieler anderer Orts. Beim Elektric-Magazin wurden Erfahrungen mittels Plattenkritiken und Interviews mit u.a. Luke Slater, DJ BHE (Chicago) und den Femmes With Fatal Breaks (Berlin) gesammelt. Jonas hat neben einigen eigenen Tracks und Hunderten(!) von Mixtapes und -cds, auch schon einige kleinere Parties und eine Flyerausstellung im eX.-Bad veranstaltet.
pille palle hillibillies!
country-sound mit schräger improvisation
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pille palle hillbillies! |
Sie sind in verschiedenen Garagen/Rock/Country Bands tätig. im sozialpalast wird mit Akkustikgitarren alten Country-Legenden wie Hank Williams Sr., Johnny Cash, Roger Miller und vielen anderen gefrönt.
Am späteren Abend sind sicher noch die ein oder andere schräge Improvisation, frenetischer Dreigesang und Brettspielartistik zu erwarten.
plattenteller
der sozialpalast-dj-automat
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Dual P1011 V26 |
Auf einem Plattenspieler werden über eine Abspielachse eine Mix-Auswahl von ZEHN LPs automatisch hintereinander abgespielt.
Vier Stunden durchgehend, immer neue Scheiben!
Johann König
Zusammen mit Roger Trash, dem Altmeister des Glam-Rock
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Johann König und Roger Trash |
Der Grandseigneur der gepflegten Abendunterhaltung hat mal wieder richtig Bock, seine Zuhörer mit fantastischen Geschichten und Liedern zu begeistern. Im sozialpalast wird er zusammen mit dem münsteraner Grandseigneur des Glam-Rock, Roger Trash auftreten.
johannkoenig.com
trash-info